… besser spät als nie:
Gottesdienst am Kaltenhofer Fähranleger mit Taufe in der Elbe am achten Sonntag nach Trinitatis
Musik zum Beginn
Begrüßung
Lied EG 641: 1. Nun steht in Laub und Blüte, Gott Schöpfer deine Welt. Hab Dank für
alle deine Güte, die uns die Treue hält. Tief unten und hoch oben ist
Sommer weit und breit. Wir freuen uns und loben die schöne Jahreszeit.
2. Die Sonne, die wir brauchen, schenkst du uns unverdient. In Duft und
Farben tauchen will sich das Land und grünt. Mit neuerweckten Sinnen
sehn wir der Schöpfung Lauf. Da draußen und da drinnen, da atmet alles
auf.
4. Wir wollen gut verwalten, was Gott uns anvertraut, verantwortlich
gestalten, was unsre Zukunft baut. Herr, lass uns nur nicht fallen in
Blindheit und Gericht. Erhalte uns und allen des Lebens Gleichgewicht.
5. Der Sommer spannt die Segel und schmückt sich dem zu Lob, der
Lilienfeld und Vögel zu Gleichnissen erhob. Der Botschaft hingegeben,
stimmt fröhlich mit uns ein: Wie schön ist es zu leben und Gottes Kind zu
sein.
Alle sprechen: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Einer: Kyrie eleison. Alle: Herr, erbarme dich. Einer: Christe eleison. Alle: Christe, erbarme dich. Einer: Kyrie eleison. Alle: Herr, erbarm dich über uns.
Eingangsgebet: Gott, heute wollen wir hier unter freiem Himmel und mit Elbewasser taufen. Mit so vielen wollen wir dieses Fest feiern. Mit jung und alt. Groß und klein. Und mit dir. Zeig uns, dass du es gut mit uns meinst. Lass uns erkennen, dass du uns alles für ein gutes Leben gegeben hast. Alle: Amen.
Kinderevangelium: Sechs Kinder sollen heute in diesem Gottesdienst die heilige Taufe empfangen. Gott wendet sich in seiner Liebe den Menschen zu, die all unserem Wollen und Streben vorangeht. Im Markusevangelium, im 10. Kapitel, wird erzählt, wie bedingungslos Gott in seiner Liebe zum Menschen handelt. Eltern wollten ihre Kinder zu Jesus bringen, damit er ihnen die Hände auflegte. Aber die Jünger wiesen sie ab. Als Jesus das bemerkte, wurde er zornig und sagte zu seinen Jüngern:
„Lasst die Kinder doch zu mir kommen und hindert sie nicht. Denn gerade für sie steht Gottes neue Welt offen. Täuscht euch nicht, wer sich der Liebe Gottes nicht wie ein Kind öffnet, der wird sie niemals erfahren!“ Dann nahm er die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
(Die Taufkinder werden mit dem Zeichen des Kreuzes gesegnet.)
Gebet: Wir beten: Vater im Himmel. Wir danken dir, dass du uns diese Kinder gegeben hast. Voll Freude kommen wir zu dir und bitten dich: Lass unser Kind durch die Taufe zu deinem Kind werden. Behüte … , die mit dem Zeichen des Kreuzes deines Sohn Jesus gesegnet worden sind. Befreie sie von der Macht des Bösen, bewahre sie alle Tage seines Lebens und hilf ihnen, im Glauben zu wachsen, damit sie dich als den himmlischen Vater erkennen und ihren Heiland lieb gewinnen. Alle: Amen.
Lied EG 603: 1) Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise; und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise. Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in uns’re Welt.
2) Ein Funke, kaum zu seh’n, entfacht doch helle Flammen; und die im Dunkeln steh’n, die ruft der Schein zusammen. Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt; da bleibt nichts, was uns trennt.
3) Nimm Gottes Liebe an. Du brauchst dich nicht allein zu müh’n,
denn seine Liebe kann in deinem Leben Kreise zieh’n. Und füllt sie erst dein Leben,
und setzt sie dich in Brand, gehst du hinaus, teilst Liebe aus, denn Gott füllt dir die Hand.
Predigt: Ehrlich gesagt, ist das immer ein bisschen gefährlich, mir ein Mikro in die Hand zu geben. Vor allem eins, was man abmachen und mit dem man durch die Gegend laufen kann. (Fragen an die GottesdienstbesucherInnen:) „Warum wollt ihr eure Kind taufen lassen?“ „Warum habt ihr euer Kind taufen lassen?“
… Alles gute Antworten. Aus den gleichen Gründen habe ich unsere Kinder auch taufen lassen, als sie noch klein waren. Und ich hatte noch einen anderen Gedanken dabei, den ihr jetzt nicht genannt hattet: Ich wollte ihnen etwas Sicherheit mit auf den Weg geben. Eine Sicherheit, die ich ihnen als Vater nicht geben kann. Die ihnen kein Mensch geben kann.
Und ich glaube, wir sind hier an einem Ort, wo man das ganz gut verstehen und begreifen kann. An einem Fluss. An der Elbe.
Ich war in den letzten Tagen ein paarmal an der Elbe. Eigentlich sogar öfter als in all den Wochen und Monaten davor. Ich habe mir diesen Fluss genau angeguckt. Aber kennt man ja, die Elbe.- Kennt man eben nicht! Vor zwei Jahren haben die Taufe ein paar hundert Meter weiter stromaufwärts gefeiert. Da war es schön, da wollten wir wieder hin. Am Kopf der Eisenbahnbrücke. Die Familien konnten bei der Buhne auf dem Elbestrand stehen. Vor ein paar Tagen war der Strand dann weg, aber der Platz, wo die Leute gesessen haben, war noch da. Wir haben uns den gemeinsam angeguckt. Wird schon gehen. Jetzt am Freitag, war auch der abgesoffen. An der Elbe, an einem Fluss ist erst mal nichts sicher.
Ein Fluss muss heute nicht so sein wie morgen. Das haben die Menschen im Süden und im Westen gerade bitter erfahren. Deren Häuser, Autos und Wohnungen weggespült worden sind. Von eigentlich doch kleinen Bächen. Von sonst doch so beschaulichen Flüsschen. Alles, was sie je besessen haben. Weg.
Und selbst hier: Guckt mal auf die Elbe. Und jetzt macht mal die Augen zu. … Und jetzt macht sie wieder auf. Ist das eigentlich noch der selbe Fluss, den ihr eben gesehen habt? Sieht ja so aus. Aber in Wahrheit ist das Wasser, was ihr eben gesehen habt, längst schon nach Damnatz unterwegs. Und dann fließt es weiter nach Hamburg und in die Nordsee. Und in den Atlantik. Oder das Wasser verdampft und schwebt davon nach irgendwo. Wer kann das schon sagen?
Und das Wasser, das ihr jetzt seht, war vor kurzem noch in Brandleben, davor in Magdeburg, in Dresden. Vielleicht kommt das Wasser aus Tschechien, aus dem Riesengebirge. Vielleicht stammt es aus den Regentropfen einer Wolke, die von sonst wo her kommt.
Der griechische Philosoph Heraklit hat gesagt: „Ein Mensch kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen“. Und er hat gesagt: „Alles ist im Fluss“. Der Fluss ist also ein Sinnbild dafür, dass sich die Dinge ständig ändern. Nichts bleibt, wie es ist. Überhaupt gar nichts ist sicher.
Ein Mann trifft eine Frau in der Disco, die ihm gefällt. Er geht an die Bar kauft zwei Gläser Sekt und geht zu ihr hin und sagt: „Hallo, na, wie geht‘s? Ich dachte mir, du siehst so durstigt aus.“ Sie denkt erst: „Was ist das denn für ein Typ?“ und dann „Ach, egal, wenn er blöd ist und er fragt, dann gebe ich ihm einfach eine falsche Telefonnummer. Und wenn er ganz nett ist, dann mal sehn.“ Und zwei Jahre später feiern sie hier Taufe.
Oder er denkt sich: „Die gefällt mir zwar. Aber ich trau mich nicht. Ich warte noch mal ab und geh zu meinen Kumpels und trinke erst mal zwei, drei Bier. Aber wenn die nächstes Wochenende noch mal da ist, dann spreche ich sie ganz bestimmt an“ – und eine Familie feiert heute keine Taufe und einer von euch ist noch nicht einmal geboren worden. Nichts ist sicher. Nicht mal, dass wir überhaupt da sind?
Oder so: Dieser Gottesdienst ist vorbei. Alle gehen fröhlich nach Hause. Nachher gibt es Schweinefilet mit Pommes Frites. Erdbeertorte mit Schlagsahne. Oder einer knickt um auf dem Weg zum Auto, Tatütata, Gipsverband und Krankenhaus. Zwei Scheiben Graubrot mit glibberiger Jagdwurst. Nichts ist sicher.
Im ganzen Leben nicht. Wenn es ganz blöd kommt, noch nicht mal für die nächste Stunde. Nicht mal für die nächsten fünf Minuten.
Ehrlich gesagt: Meistens denke ich ja gar nicht daran. Und wenn, dann sage ich mir: Es wird schon gut gehen. Meistens lache ich das einfach weg. Und manchmal aber auch nicht. Und was, wenn es besonders wichtig ist? Für meine Kinder aber wollte ich Sicherheit. Das kann doch nicht sein, dass sie so ganz ohne Halt und ohne Sinn durchs Leben kullern.
Aber wir trudeln doch alle irgendwie durch diese Welt. Wie Wassertropfen, die vom Himmel fallen. Die der Wind vielleicht noch durcheinander weht. Die sie Sonne vielleicht unterwegs schon wieder verdampft. Wie weit ist der Weg für uns vom Himmel bis zur Erde? Oder viel eher andersrum. Wenn es gut geht, vielleicht so 80, 90 Jahre. Genau weiß das ja keiner. Tropfen, die durcheinander wirbeln. Auf der Reise von irgendwoher nach irgendwohin. Das macht es spannend. Und mir wird dabei auch irgendwie mulmig.
Die da an den Flüssen in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz. Die vor nicht mal zwei Wochen noch gar nichts ahnten, was jetzt passiert ist. Gar nichts ist sicher. Oder vielleicht doch? Irgendwas, an dem ich mich festhalten kann?
Ich erzähle euch jetzt mal vom letzten Tag, den Jesus auf der Erde mit seinen Jüngern verbracht hat. Die letzten Worte, die von Jesus überliefert sind, bevor er seine Jünger allein zurückgelassen hat: Jesus versammelten die Jünger, die ihm geblieben sind. Dann verschwand er in Richtung Himmel.
Vorher sagte Jesus aber noch zu zu seinen Jüngern: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Wie muss das damals gewesen sein, als Jesus die Jünger verlassen hat? Nachdem er so lange mit ihnen durch die Gegend gezogen war? Der, zu dem sie aufgeschaut hatten. Der, der auf jede ihrer Fragen eine Antwort gewusst hatte? „Wie soll das weitergehen? Wie sollen wir alleine klarkommen? Wie soll das für die Menschen werden, die Jesus noch gar nicht von Angesicht zu Angesicht kennenlernen durften?“
Schwankender Boden überall. Gar nichts scheint sicher. Für die Jünger ist es so, als würden sie einfach zerstreut und fortgespült. Weg, auseinander gerissen und vergessen.
Aber Jesus setzt dem jetzt was dagegen. Jesus verspricht ihnen, immer für sie da zu sein. Auch wenn sie ihn nicht sehen können: Alle Tage, bis zum Ende der Welt. Und er ist nicht einfach nur da, sondern er ist auch mächtig. Mächtiger als alles, womit sie es in dieser Welt zu tun kriegen könnten. Er sagt: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde“. So will Jesus die stärken, die an ihn Glauben. Und was Jesus auf der Erde begonnen hat, das soll weitergehen.
Es gibt einen Auftrag, den zuerst die Jünger und später alle, die nach ihnen kommen, erfüllen sollen: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Rausgehen, die Menschen informieren, sie taufen und sie überzeugen von der guten Botschaft, die Jesus gepredigt hat.
Und okay: Losgehen, mit den Leuten reden und sie überzeugen – das klingt logisch. Wenn du eine Botschaft unters Volk bringen wolltest, dann würdest du das heute noch ungefähr genau so machen. Losgehen, mit den Leuten reden und sie überzeugen.
Aber warum sollte man Menschen taufen? Mit Wasser und im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes? Gut, wenn ich einen Menschen unter den Namen Gottes stelle, dann sage ich: Gott ist für den zuständig. Aber was soll das mit dem Wasser?
Okay, Wasser hat Macht und hat Kraft. Und Wasser bringt Veränderung. Hier aber ist das Wasser das spürbare Zeichen, dass ich verbunden bin mit Gott. Und Wasser steht auch für Beständigkeit bei all der Veränderung. Ich habe hier ein Fläschchen mit Wasser aus dem Jordan. Hat mit mal jemand mitgebracht. Es könnte sein, dass ein paar von den Wassermolekülen schon damals mit dabei gewesen sind, als Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde. Es kann aber auch sein, dass diese Moleküle jetzt gerade von Langendorf aus zu uns auf dem Weg sind. Im Regen waren, der heute Morgen gefallen ist. Kann sein, dass das die gleichen Wassertröpfchen sind, die schon seit Beginn der Zeiten bei Regen vom Himmel fallen. Mag sein, dass das gleiche Wasser vor Millionen Jahren auf einen Dinosaurier geregnet ist. Alles das ist möglich. Das Wasser ist da und fließt dieses Flussbett hinab. Und viel länger, wirklich seitdem es Menschen gibt, seitdem diese Erde besteht und vom Anbeginn der Zeit, ist Gott für uns da.
Und jetzt ändert sich was: Gar nichts ist sicher und ich als Mensch bin wie ein Regentropfen im Sturmwind? Ja, das mag sein. Aber Gott steht zu mir. Von ihm bekomme ich Sicherheit. In die Veränderung kommt Ewigkeit. Gott hat gewollt, dass ich hier bin. Das ist kein Zufall. Er steht zu mir, was auch immer mir passiert. Und selbst wenn ich mit 99 Jahren beim Windsurfen von einem Blitz erschlagen werde – Gott lässt mich nicht einfach verschwinden. Er holt mich zu sich und schenkt mir das ewige Leben.
Es mag sein, dass irgendwann die Wasser oder andere Katastrophen kommen, die mir zeigen: Nichts auf der Welt ist für ewig. Nichts, was wir uns aufbauen. Nichts, woran wir uns klammern. Aber Gott ist für ewig und nichts kann mich von ihm trennen. Weil Gott das nicht zulässt und weil Gott es so versprochen hat. Und dann putze ich mir hoffentlich den Mund ab und fange neu an.
Gar nichts ist sicher – außer der Liebe von Gott zu uns Menschen. Und meine Taufe hilft mir, daran zu glauben und das nie zu vergessen. Selbst wenn ich schwach werde. Wenn es hart wird. Wenn die Zweifel kommen. Ja, der Glaube ist vielleicht manchmal eine windige Angelegenheit. Gut möglich, dass du da auch mal schlechte Tage hast. Aber die Taufe ist ein Fakt. Dieses Wasser auf den Köpfen dieser Kinder, das gilt für ewig. Und ihr seid alle Zeuginnen und Zeugen davon. Erzählt es den Kleinen später, damit sie sich daran erinnern können. Es ist was geschehen heute hier an der Elbe. Was nicht mehr rückgängig zu machen ist. Ein Zeichen, das zählt.
Die Taufe verhindert dabei zwar nicht, dass ich mit dem Fuß umknicke oder dass mir schlimmeres passiert. Die Taufe ist keine Zauberei, keine Schutzmagie! Aber ich komme besser klar, wenn das Leben mir die harte Kante zeigt. Ich stehe schneller auf. Ich halte länger durch. Und ich fasse schneller wieder Mut. Glaubt ihr nicht? Es gibt eine Menge Beispiele dafür. Menschen, die der Glaube stark gemacht hat. Die ihre Taufe stark gemacht hat.
Ein bekanntes Beispiel dafür ist Martin Luther: Martin Luther war – so sieht es wenigstens aus – ein mutiger Mann. Er legte sich mit dem Papst an und mit dem deutschen Kaiser. Als man ihn zwingen wollte, seine Ansichten zu widerrufen, da weigert er sich. Obwohl das seinen Tod bedeuten könnte. Die Worte: „Hier stehe ich und kann nicht anders“, die wurden ihm später angedichtet. Aber was er sagte, das war: „Gott schütze mich. Amen.“ Das alles sozusagen in der Höhle des Löwen. So kennen wir ihn, den mutigen Reformator.
Was viele nicht wissen: Auf der anderen Seite war Martin Luther ein unsicherer, von Zweifeln zerfressener Mensch. Es quälte ihn der Gedanke, für Gott vielleicht nicht gut genug zu sein. Oder dass sein Glaube zu schwach sein könnte. Bevor er die Reformation in Gang setzte, aber auch danach. Das steckte in ihm drin. Doch gegen seine Zweifel setzte Martin Luther auch die Taufe. Die konnte ihm keiner nehmen. Die konnte er gegen jeden Zweifel anführen: „Ich bin getauft!“ Gott hält zu ihm. Das hat er bewiesen. Das hat er versprochen. Das ist mit der Taufe besiegelt worden.
Diese Sicherheit und Zuversicht bei all dem Wandel und all der Veränderung, den wünsche ich euch auch. Vor allem wünsche ich den auch euren Kindern. Ja, alles im Leben ändert sich. Es gibt nicht viel, was wirklich richtig sicher sein kann. Mit Ausnahme vielleicht der Bindung, die Gott zu uns Menschen eingeht. Durch sein Versprechen. Für uns sichtbar und spürbar mit der Taufe. Dann kann man vielleicht immer noch nicht zweimal in den selben Fluss steigen. Aber man kann es mit jedem Fluss aufnehmen, den das Leben so bringt.
Amen.
Lied: 1) Kind, du bist uns anvertraut. Wozu werden wir dich bringen? Wenn du deine Wege gehst, wessen Lieder wirst du singen? Welche Worte wirst du sagen und an welches Ziel dich wagen?
2) Kampf und Krieg zerreißt die Welt, einer drückt den andern nieder. Dabei zählen Macht und Geld, Klugheit und gesunde Glieder. Mut und Freiheit, das sind Gaben, die wir bitter nötig haben.
3) Freunde wollen wir dir sein, sollst des Friedens Brücken bauen. Denke nicht, du stehst allein; kannst der Macht der Liebe trauen. Taufen dich in Jesu Namen. Er ist unsre Hoffnung. Amen.
Taufbefehl: Wir Christen taufen, weil Christus uns gesagt hat: „Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf Erden gegeben. Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, alle Tage bis ans Ende der Welt.“
Glaubensbekenntnis: Wir glauben an Gott, den himmlischen Vater, den Schöpfer der Welt, der uns geschaffen hat, damit wir Leben erhalten, Frieden entwickeln und Sorge tragen, für den Bestand der Erde, weil die Menschen dieser Welt zusammengehören in Gleichheit und Gerechtigkeit.
Wir glauben an Jesus Christus, unseren Herrn, geboren als Mensch in Israel von Maria, erwählt, mit seinem Leben die Nähe Gottes zu bezeugen. Er verkündete den Gefangenen Freiheit, den Blinden, dass sie sehen, den Unterdrückten und Armen Befreiung. Er litt, wurde gefoltert und getötet am Kreuz mit Gewalt von den Mächtigen unter Pontius Pilatus und wurde auferweckt zum Leben und zur Hoffnung für alle.
Wir glauben an den Heiligen Geist, die Kraft des neuen Lebens in Jesus Christus, der auch uns und alle Verhältnisse ändert, der uns reich macht im Glauben und der uns sendet mit dem Ziel, allen Menschen Hoffnung zu bringen auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. Amen.
Tauffragen: Liebe Taufgemeinde, ihr wollt, dass eure Kinder getauft werden. Die Taufe ist nicht nur das Ereignis dieses einen Tages, sondern sie umfasst das ganze Leben. „Ich bin bei dir alle Tage“, verspricht Christus. Das sollen auch … in ihrem Leben erfahren. Dazu will Gott eure Hilfe als Eltern und Patinnen und Paten in Anspruch nehmen. Eure Kinder sind euch als Gabe Gottes anvertraut.
Darum frage ich euch, liebe Eltern: Seid ihr bereit, euer Kind in der Verantwortung vor Gott zu erziehen, so dass es in Liebe und Vertrauen aufwachsen kann, und wollt ihr das Eure dazu tun, dass in Eurem Kind der Glaube und das Vertrauen zu Jesus Christus wachsen können, so antwortet gemeinsam: Ja, mit Gottes Hilfe.
Eltern: Ja, mit Gottes Hilfe!
Und ich frage euch, lieber Patinnen und Paten: Wollt ihr als Mitglied der christlichen Gemeinde den Eltern bei der Erfüllung ihrer Aufgabe helfen und für ihr Patenkind Verantwortung vor Gott übernehmen, wollt ihr euch Zeit für euer Patenkind nehmen und ihm beistehen, so sprecht gemeinsam: Ja, mit Gottes Hilfe.
Paten: Ja, mit Gottes Hilfe.
Wort zum Taufwasser: Das Wasser, mit dem wir taufen, ist zugleich ein Zeichen des Todes und des Lebens. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Alles würde sterben und verdorren. So soll die Taufe euch helfen und dienen zu einem Leben das erblüht und gute Früchte bringt. Aber das Wasser hat auch eine gewaltige Kraft. Das erleben wir gerade in manchen Teilen unseres Landes. Im Wasser können Menschen auch versinken. Das Wasser kann fortspülen, was uns fest und unabänderlich erscheint.
Die alte Geschichte der Sintflut erzählt davon, wie alles vergehen muss, was uns von Gott trennt. Nur Noah und alle, die mit ihm in der Arche waren, wurden gerettet. So soll im Wasser der Taufe alles untergehen, was uns von Gott trennt. Und aus dem Wasser der Taufe soll der neue Mensch auferstehen, der mit Christus lebt.
Taufe mit Taufspruch, Taufhandlung und Segen
Lied EG 503: 1) Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.
2) Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide; Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide, als Salomonis Seide.
3) Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fliegt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder; die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder, Berg, Hügel, Tal und Felder.
8) Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.
13) Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, dass ich dir stetig blühe; gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe, viel Glaubensfrüchte ziehe.
14) Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir werd ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben, und Pflanze möge bleiben.
Gebet: Gott du Schöpfer allen Lebens. Wir danken dir für das Leben unserer Kinder. In der heiligen Taufe machst du uns zu deinen Kindern.
Wir bitten dich heute für … die wir getauft haben, und für ihre Eltern, Geschwister und Paten: Behüte sie auf ihren Wegen. Lass sie aufwachsen im Vertrauen auf deine Güte, hilf den Eltern bei der Begleitung ihrer Kinder. Vollende an ihnen und an uns allen, was du in der Taufe angefangen hast. Das bitten wir dich durch Jesus Christus. Alle: Amen.
Familiensegnung:Der Segen Gottes komme über Euch und bleibe bei Euch. Ihr könnt ein Segen sein – ihr Kinder für die Großen und ihr Erwachsenen für die Kleinen. Gehet hin in + Frieden. Alle: Amen
Taufkerze entzünden und übergeben:
Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht im Dunkeln tappen, sondern das Licht des Lebens haben. Diese Kerze sei euch eine Erinnerung an den Tag eurer Taufe.
Abkündigungen
Lied EG 171: 1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen.
Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen, sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.
2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns in allem Leiden. Voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten, voll Wärme und Licht im Angesicht, sei nahe in schweren Zeiten.
3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns vor allem Bösen. Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen, sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.
4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns durch deinen Segen. Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen, dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen.
Fürbittengebet: Gott, mit der Taufe gehören wir zu dir. Bei dir hat unser ganzes Leben Platz.
Für … hat das gerade erst begonnen. Wir bitte dich, lass sie spüren, dass sie deine geliebten Kinder sind. Sei bei ihnen, wenn sie übermütig werden und ins Straucheln geraten. Gib ihnen liebe Menschen an die Hand. Lass ihr Strahlen und Lachen auf andere Menschen übergehen. Lass diese kleinen Menschen ein Segen für die großen sein.
Gott, lass uns deine Schöpfung bewundern. Dass wir sehen, wie Elbe und Ufer, Hummel und Blüte zusammengehören. Lass es uns unter deinem Himmel gut gehen und zeig uns, was wir Gutes für deine Erde tun können. Lass uns erkennen, dass wir ein Teil deiner Schöpfung sind – neben Elbe und Ufer, Hummel und Blüte.
Wir beten gemeinsam:
Alle : Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Eine/r: Und nun geht hin im Frieden des Herrn!
Segen: Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei der gnädig. Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.
Musik zum Abschluss