Selig (53. Kalenderwoche)

Weihnachten – die Zeit der Lieder. Keine Zeit im Jahr werden wir so sehr von der Musik und von den Liedern getragen. Singen ist schön. Auch wenn man nur zuhört, wie andere singen. Musik hilft. Musik kann trösten. Musik geht zu Herzen. Wer weiß das nicht?!
O du fröhliche,
o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit.
Welt ging verloren, Christ ist geboren
Christ ist erschienen, uns zu versü/öhnen
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre
Freue dich o Christenheit
Eine selige und selig machende Weihnachtszeit, so gehen wir durch diese Zeit und wünschen wir es für uns selbst und wünschen es den anderen Menschen.
Selig sollen wir werden. Dass unsere Seele zur Ruhe findet in den aufgewühlten Zeiten, die wir gerade erleben. Dass unsere Seele einen Halt und eine Bleibe findet, wenn man sich von allen guten Geistern verlassen fühlt. Dass unsere Wünsche und unsere Sehnsucht irgendwo wohnen kann. Nein, nicht irgendwo, sondern bei dem, der mit uns unsere Menschenwege geht. Auch durch diese Zeit.
In welchem Wort wird unser Heimweh wohnen?  So beschreibt es ein Dichter ganz poetisch.
Wir Menschen sollen selig werden. Jesus hat davon gesprochen. Er hat sich denen zugewandt, die ganz und gar nicht glücklich waren. Die Unglücklichen und die Untröstlichen, alle, denen niemand helfen kann, die haben sich um ihn versammelt. Weil das Glück eine unzuverlässige Sache ist. Weil das Glück heute hier und morgen ganz woanders ist. Weil es flüchtig ist und schnell verfliegt.
Selig sind, die geistlich arm sind, ihnen steht der Himmel offen, sagt Jesus in der Bergpredigt. Und er meint dabei nicht das Glück. Selig. Wenn das Herz eines Menschen zufrieden wird. Wenn das „Heimweh“ weiß, wo es wohnen kann und wo es zuhause ist. Selig werden Menschen, die sich in Gottes Händen gut aufgehoben fühlen. Egal, was ist. Egal, was kommt. Egal wie es kommt.
Das hat er vorgemacht, der in die Welt gekommen ist. Nicht in die Welt, wie sie sein sollte, sondern in die Welt, so wie sie ist, ist er nahe. Nicht an unserer Welt vorbei, sondern mittendrin, ist er mit uns. Leiden, Schmerzen, Ärger, Wut, Sorge, vieles, was einem die Sprache verschlägt, geschieht immer noch und immer wieder. Aber das Herz der Menschen soll sich trösten können und Freude und Ermutigung finden.
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit.
Möge dieser Klang uns mitnehmen zur Freude – auch uns besonders nach dem Fest.
Pastorin Susanne Ackermann
St. Johannis Dannenberg
53. Kalenderwoche