Der alte Mann war echt stur. Er wohnte in der Feldstraße und wollte da partout nicht weg. Er mochte seine Wohnung. Und vor allen Dingen mochte er die Menschen, die dort wohnten.
Aber eigentlich war der Zustand der Wohnung untragbar. Denn in der Wohnung darüber hatte es einen Brand gegeben und durch die Löscharbeiten waren die Wände feucht geworden. Infolgedessen wurde die Wohnung nicht mehr richtig warm. Und vor allem breitete sich immer mehr Schimmel aus. Die Wohnung war also eigentlich unbewohnbar. Aber immer wieder hat er gegenüber seinen Töchtern Ausreden ersonnen, um doch nicht auszuziehen.
Paulus erzählt im Brief an die Gemeinde in Rom (Kapitel 11,25-32) von einem, der noch sturer ist. Er erzählt von Gott. Was der sich einmal vorgenommen hat, das zieht er durch. Wen Gott liebt, an dem hält er fest. Wem er versprochen hat, niemals verloren zu geben, den oder die gibt er niemals verloren. Selbst wenn dieser Mensch noch so viel Schuld auf sich lädt. Selbst wenn dieser Mensch alles tut, um Abstand zu Gott aufzubauen.
Gott ist stur. Gott ist stur in seiner Liebe.
Pastor Klaus-Markus Kühnel
St. Johannis Dannenberg
34. Woche