Gedanken zur Woche
Zur Andacht mit den Kindern im Kindergarten wird am Beginn eine Kerze angezündet. Dabei wird gesagt: Zum Zeichen dafür, dass Gott bei uns ist, zünde ich diese Kerze an. Gott – wie ein Licht, wie ein Feuer. Unnahbar, aber spürbar in seinem Wirken. Licht wärmt. Licht macht Dunkles hell. So ist Gott da – bei uns. Die Kinder singen: Gottes Liebe ist so wunderbar, so hoch man kann nicht drüber geh’n, so tief man kann nicht drunter geh’n, so weit, man kann nicht um ihn geh’n – so wunderbar. Dieses Staunen versteht jedes Kind. Dieses Staunen des Glaubens, dass Gott Menschen liebt – vom Himmel bis zur Erde und wieder zurück. So groß liebt Gott. Und damit hört er nicht auf. Eines Tages werden wir es sehen.
Dieses Staunen, wie wunderbar Gott ist, das feiern wir mit dem Trinitatisfest am kommenden Sonntag. Leider ist es nie ein Fest geworden: Sagt Gott, wie wunderbar er ist. Es wäre ein Fest mit beschwingten Liedern und die Menschen würden von sich erzählen: Damals, da war noch ein anderer mit dabei. Da hat mir Gott geholfen. Mich auf den Weg gebracht. Mir den Rücken gestärkt. Mich ausgehalten als ich nicht zum Aushalten war. Gott passiert im Alltag der Menschen. Gott geschieht. Auf die Frage „Wer ist Gott?“ antwortet deshalb der Glaube mit Geschichten.
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Ist auch eine Geschichte. So segnen wir in den Kirchen. So taufen wir in den Kirchen. So beten wir. Gott ist Gott, indem er geschieht, sich den Menschen zugewendet, uns begegnet. In drei Gestalten. Eine lebendige Angelegenheit. Denn Gott an sich und für sich allein gibt es nicht. Gott gibt es nur indem er sich selbst und den Menschen zuwendet. „Ein Gott, den es (bloß) gibt, gibt es nicht.“(D. Bonhoeffer) Der ginge mich auch nichts an. Ob es ihn gibt oder nicht, es wäre egal. Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist, von anderen Religionen wurde es als Dreigötterhaushalt verdächtigt, aber die Christen versuchten, von der Lebendigkeit und Größe Gottes zu erzählen, von seiner Gastfreundschaft für uns und unsere Welt. Sagt Gott, wie wunderbar er ist. Kann man ja nicht, sagen, wie wunderbar. 100 Meter? Genauso wenig wie man sagen kann, wie lieb ich dich habe. 100 Kilo? Genau so wenig kann man sagen, wie Gott ist. Trinitatis. Ich lasse alles Erklären und Berechnen und vertraue mich Gott an. Dann weiß ich auch, wie Gott ist, wie wunderbar er ist. Gott ist Freundschaft.
Pastorin Susanne Ackermann
St. Johannis Dannenberg
23. Woche 2020