Gedanken zum Tag
Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, Strandgras …
Ein Ostfriese sitzt am Strand und schaut aufs Wattenmeer.
Da setzt sich Gott neben ihn und tut es ihm gleich.
Nach einer Weile traut sich der Ostfriese und sagt:
„Moin Gott, watt mokst du denn in Ostfreesland?“
„Homeoffice mien Jung …“
Ein liebevoller Witz mit viel Charme. Kein Witz gegen, kein Verulken oder lächerlich Machen. Es könnte doch jeder sein. Da sitzt einer von uns und kuckt in die Gegend, die er längst kennt, und läßt seine Gedanken gehen, wohin sie wollen. Gut, wenn er das kann, so zwischendrin sich mal rausziehen aus dem Galopp zu Hause. Wie viele sind es doch, die von zuhause aus arbeiten, die ihre Familie jonglieren, mit den Kindern Schule zuhause machen, home-schooling auf neudeutsch. Home-office, Büro zuhause. Zuhause arbeiten am Bildschirm statt im Büro. Videokonferenzen, Telefon-konferenzen, alles ist auch von Zuhause möglich. Rechnerisch einfach. Aber praktisch nicht leicht zu machen. Mit einer Hand das kleine Kind auf dem Arm, mit der anderen Hand in die Tastatur tippen. Die Konzentration auf multitasking – alles gleichzeitig. Home-office ist kein Kinderspiel. Das Arbeiten fällt den meisten schwerer als am gewohnten Arbeitsplatz im Büro. Und das Familienleben ist es auch nicht gewohnt, so lange, so dicht, so nah miteinander zu leben. Das fühlt sich nicht an wie Urlaub. Gott setzt sich neben ihn und schaut aufs Watt. Gott macht home-office. Gott arbeitet zuhause. Wo ist denn Gott zuhause? Jedenfalls nicht im Himmel, denn das wäre ein einsames Geschäft, so ganz ohne Menschen. Gott arbeitet zuhause. Da, wo die Menschen sind, da ist Gott zuhause und da tut Gott seine Arbeit, um zu helfen, wo es nötig ist, um zu verhindern, wo es geht, um das Herz und die Gedanken der Menschen leichter zu machen. Weil Gott bei uns zuhause ist, darum kann ich auch in meinem Leben und mit meinem Leben zuhause sein, auch wenn es sich ganz und gar nicht nach Urlaub anfühlt, eher durcheinander, nicht so richtig, wie sonst.
Moin Gott, watt mokst du so? Home-office mien Miensch.
Pastorin Susanne Ackermann
St. Johannis Dannenberg
Mittwoch 13. Mai 2012