Vor ein paar Tagen: Ich bin auf dem Weg vom Büro nach Hause. Das Wetter ist gut. Sie Sonne scheint. Ich bin mit dem Rad unterwegs.
Der Fuß- und Radweg führt mitten durch ein Wohngebiet. Schon von weitem sehe ich, dass einige Kinder auf der angrenzenden Rasenfläche spielen. Damit muss man hier rechnen.
Mit einem Mal läuft mir ein Mädchen, ohne sich umzuschauen, vor das Rad. Ich bremse. Ich muss nicht einmal anhalten. Es passiert nichts. Aber als ich an ihr vorbeifahre, ruft sie: „Entschuldigung!“
„Toll“, denke ich. Das Wort höre ich selten. Damit habe ich auch jetzt nicht gerechnet. Aber es freut mich. Es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Sie muss Eltern haben, denen es wichtig ist, wie wir miteinander umgehen. Die sie dazu anhalten, sich zu entschuldigen, wenn sie etwas falsch gemacht hat. Die sich vielleicht selbst auch bei ihr entschuldigen, wenn sie als Eltern nicht richtig gehandelt haben.
„Entschuldigung!“ Ein kleines Wort mit einer großen Wirkung. Ein kleines Wort, das einem sich anbahnendem Ärger zuvorkommt. Ein Wort, das Frieden schafft. Ein Wort das klärt. Ein Wort, das Zukunft eröffnet.
Pastor Klaus-Markus Kühnel
St. Johannis Dannenberg
42. Kalenderwoche