Furcht ist ein schlechter Ratgeber (40. Kalenderwoche)

Gedanken zur Woche

Seit knapp drei Monaten werde ich an jedem Morgen mit einem freundlichen Schwanzwedeln begrüßt. Wenn ich genau hinschaue, dann sehe ich: Es wedelt nicht nur der Schwanz. Es wedelt das ganze Tier. Mit ihrem ganzen Körper freut sich unsere Hündin, wenn sie mich sieht. Oder meine Frau. Da gibt es keinen Unterschied.
Es ist schön, so begrüßt zu werden. Es ist schön, solche ungebremste, echte Freude zu erleben. Sie macht etwas mit mir. Sie setzt einen guten Beginn an jeden Tag. Sie sagt mir ohne Worte: Es ist gut, dass du da bist.
Wie anders sähe es aus, wenn sich unsere Hündin verkriechen würde, wenn ich den Raum betrete. Wenn sie den Schwanz einklemmen würde. Wenn deutlich wäre: Sie hat Angst vor mir. Das wäre schrecklich. Das wäre ein ganz anderer Beginn des Tages.
Nicht Furcht, sondern Liebe ist gut. Nicht Furcht, sondern Kraft soll sein. Nicht Furcht, sondern Besonnenheit soll euch prägen. So sagt es die Bibel. So haben es die Menschen verstanden, die ganz am Anfang unserer Glaubensgeschichte von Jesus geprägt worden sind. Weil er in seinem Vertrauen auf Gott genau das gelebt hat. Bei, vor und mit Gott soll Kraft, Liebe, Besonnenheit unser Leben prägen. Ich kann auch sagen: Bei, vor und mit Gott kann Kraft, Liebe und Besonnenheit unser Leben prägen. Und nicht die Furcht.
Schön, dass du da bist. Gut, dass es dich gibt. Ich habe dich lieb. Damit geht es gut in den Tag. Unsere Hündin erinnert mich jeden Morgen daran.

Pastor Klaus-Markus Kühnel
St. Johannis Dannenberg
40. Kalenderwoche