Verloren? Gesucht und gerettet!

Ist das Glas halb leeroder halb voll? Wie sehen Sie Ihren Alltag? Wie sehen Sie Ihr Leben? Was liegt oben auf? Der Ärger über die Kollegin? Oder Freude, weil trotzdem etwas gelungen ist? Wut im Bauch, weil das Essen in der Gaststätte nicht stimmt? Oder Gelassenheit, weil wenigstens das Bier schmeckt?Unmut, weil es regnet? Hoffnung, weil die Natur Wasser braucht? Neid, weil andere besser dran sind? Oder Dankbarkeit für das, was mir gelungen ist? Enttäuscht, weil über’s Ohr gehauen wurde? Oder vergnügt, weil ich’s gemerkt habe? Verzweifelt, weil ungerecht behandelt? Oder erleichtert, ich hab mir nichts vorzuwerfen? Traurig, weil von anderen gemieden? Oder Zuversicht, weil trotzdem jemand zu mir steht?Das Leben hat ja immer beides zu bieten. Das ist nur nicht immer leicht, zu erkennen. Morgen wird in vielen unserer Kirchen über die Geschichte gepredigt von einem, der andere über’s Ohr gehauen hat. Über einen, über den man sich ärgert. Einen, den alle meiden. Einen, der Angst hat zu kurz zu kommen –aber dabei andere zu kurz kommen lässt. Zachhäus heißt er. Wie kommen andere mit so einem zurecht? Wie kommt er selbst mit sich zurecht. Das Leben ist manchmal zum Verzweifeln. Spätestens dann,wenn man merkt, was alles schief gelaufen ist. Und dann schleicht sich das Gefühl der Verlorenheit ein. Zu diesem komischen Zachäus mit seinem verkorksten Leben und seiner Verlorenheit kommt Jesus. Zu dem, den alle anderen meiden. Und die es bis zum Schluß nicht verstehen, warum er sich gerade um diesen Verlorenen kümmert. Oder besser: Um den,der sich verloren fühlt, weil alle anderen ihn schon längst fallen gelassen haben. Weil für sie das Glas halb leer war. Und Jesus sagt: „Der Menschensohn (also er selbst) ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist.“Und dann sieht er ihn mit seinem Blick der Liebe an. Und der verkorkste und verlorene Zachäus findet neue Hoffnung. Und ändert sein Leben. Und dann ist sein Glas mit einem Mal halb voll. Er ist verloren gewesen und wurde gesucht und gerettet. Und die anderen, die das alles nicht verstehen könnengleich mit. Denn von dem Blick der Liebe kann man lernen. Und er kann uns auch selbst treffen –damit wir eine andere Sicht auf unser Leben bekommen!