Und Montags wieder eine alte Radioandacht aus der Konserve. Diese Andacht wurde in der Reihe „Zwischen Himmel und Erde“ am 19. März 2018 auf Radio NDR1 Niedersachsen gesendet:
Nicht aufstehen
„Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Montgomery, Alabama vor rund 65 Jahren. In dieser Zeit herrschten in diesem Staat der USA besonders strenge Gesetze zur Rassentrennung. Die farbige Näherin Rosa Parks bekam das an einem Wintertag des Jahres 1955 zu spüren.
Rosa Parks und Martin Luther King. FotografIn unbekannt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Parks#/media/Datei:Rosaparks.jpg
Damals stieg sie in einen Bus und setzte sich in eine der mittleren Bankreihen. Das war keiner der Plätze, die sowie schon für Weiße reserviert waren. Aber wenn die Sitze für die Weißen nicht ausreichten, dann mussten die Farbigen in der Mitte ihre ganze Bankreihe für einen weißen Fahrgast freimachen. Und genau das passierte an diesem Tag. Ein Weißer forderte einen Sitzplatz und Rosa Parks und alle Farbigen in der Reihe sollten aufstehen. Die anderen räumten ihre Plätze, die 42-jährige Rosa Parks blieb sitzen. Sie war müde. Sie konnte nicht mehr stehen. Und sie hatte die Rassentrennung satt und die Ungerechtigkeit, wie über sie bestimmt wurde. Weil sie nicht länger als Mensch zweiter Klasse behandelt werden wollte, blieb sie einfach sitzen.
Der Busfahrer hielt daraufhin seinen Bus an und rief die Polizei. Er bestand darauf, dass Rosa Parks verhaftet würde. Sie wurde mitgenommen und wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt und zu einer Strafe von 10 Dollar und 4 Dollar Gerichtskosten verurteilt.
Dieser Fall gilt heute als das Startsignal für den Kampf gegen die Rassentrennung in den USA. Der bis dahin nahezu unbekannte Baptistenprediger Martin Luther King organisierte nun den Montgomery Bus Boycott. Die Farbigen gingen zu Fuß oder bildeten Fahrgemeinschaften. Schwarze Taxifahrer boten Fahrten zu Spottpreisen an. Nach ungefähr einem Jahr hatte der Boykott Erfolg und führte zum Ende der Rassentrennung in den Zügen und Bussen in Amerika.
Die schwarze Bürgerrechtsbewegung weitete sich aus und feierte große Erfolge für die Gleichberechtigung von Menschen aller Hautfarben. Aber angefangen hat dies alles am 1. Dezember 1955 mit dieser mutigen Tat von Rosa Parks. Einer einfachen Näherin aus Montgomery, Alabama.
„Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Das siebenundneunzigste kleine Licht.
Bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund.
Ihr Pastor Jörg Prahler
Das “kleine Licht” erscheint jeden Abend auf der Startseite von Evangelisch-im-Wendland.de und auf der Homepage der Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn. Sie können diese Andacht, diesen Impuls oder Gedanken gut in ein Abendgebet einbauen. In Damnatz, Langendorf und Quickborn läuten dazu jeden Abend, außer am Wochenende von 19.15 bis 19.20 Uhr die Glocken. Für das Abendgebet können Sie eine Kerze anzünden. Die Kerze können Sie danach um 19.30 Uhr auf ein Fensterbrett in Richtung Straße stellen. Das ist ein Zeichen der Hoffnung, dass sich zur Zeit ganz viele Menschen in Lüchow-Dannenberg gegenseitig geben.
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Mutige Menschen, Vorbilder, die mich inspirieren:
Martin Luther King, Dietrich Bonhoeffer, Helmut Gollwitzer …