Ein kleines Licht am 29. Mai
Pfingsten ist der Anti-Turmbau zu Babel
Wenn man genau hinguckt, dann ist der Turmbau zu Babel genau die Anti-Geschichte zu Pfingsten.
Beim Turmbau zu Babel wollen die Menschen einen Turm bauen, der bis in den Himmel reicht. Zu der Zeit, so erzählt es die Geschichte, sprachen alle Menschen noch dieselbe Sprache. Gott meinte, dass die Menschen damit nach zu großer Macht strebten. Daher will Gott die Einigkeit der Menschen zerstören. Deshalb verwirrte er ihre Sprachen, so dass einer den anderen nicht mehr verstand. Da zerstreuten sich die Bauleute und der Turm wurde niemals fertig gestellt.
Beim Pfingstwunder hingegen kommt der heilige Geist über die Jünger und sie fangen an, in allen möglichen Sprachen zu sprechen. Was die Jünger über die Wunder Gottes erzählen, wird jetzt bei allen Völkern der Welt verstanden. Diesmal hat Gott offenbar nichts dagegen. Im Gegenteil. Diesmal fördert Gott die Verständigung.
Aber wo liegt eigentlich der Unterschied. Beim Turmbau zu Babel diente die Einheit keinem guten Zweck. Es ging den Menschen darum, ohne Gott auszukommen. Tatsächlich hat das Streben nach absoluter Macht fast immer in die nächste Katastrophe geführt. Ideologien und Systeme, die die absolute Kontrolle haben wollten. Die jeden Widerstand und jede andere Sichtweise unterdrücken wollten. Alle Macht in eine Hand, um dem Herrscher ein Denkmal zu setzen. Um einen Turm, um die Autobahnen, um die größte Bombe zu bauen.
An Pfingsten hingegen geht es darum, Gottes Liebe in der Welt weiter zu geben. Das hat nicht mehr viel mit irdischer Herrschaft zu tun. Niemand muss dafür unterdrückt werden. Im Gegenteil: Diese Gemeinschaft befreit von Vorurteilen, von Feindschaft und von Hoffnungslosigkeit. Statt um Macht, geht es um Liebe.
Es wäre schön, wenn Sie von diesem Gedanken am Sonntag etwas mitnehmen könnten. Es lohnt sich.
Das dreiundsiebzigste kleine Licht.
Bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund.
Ihr Pastor Jörg Prahler
Das “kleine Licht” erscheint jeden Abend auf der Startseite von Evangelisch-im-Wendland.de und auf der Homepage der Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn. Sie können diese Andacht, diesen Impuls oder Gedanken gut in ein Abendgebet einbauen. In Damnatz, Langendorf und Quickborn läuten dazu jeden Abend, außer am Wochenende von 19.15 bis 19.20 Uhr die Glocken. Für das Abendgebet können Sie eine Kerze anzünden. Die Kerze können Sie danach um 19.30 Uhr auf ein Fensterbrett in Richtung Straße stellen. Das ist ein Zeichen der Hoffnung, dass sich zur Zeit ganz viele Menschen in Lüchow-Dannenberg gegenseitig geben.
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