Gedanken zum Tag
Die Glocken der Kirche läuten. Volles Geläut mit 4 Glocken. Durch die Schwingung entsteht ein Oberton, ein gleichbleibender Klang, der schwebt, der nicht bewegt ist wie das Läuten. Ein Ton über allem, in allem, mittendrin im leichten und schweren Geläut der großen und kleinen Glocken. Ostern.
Ein Klang zieht durch die Welt. Ein Lied zieht durch die Welt. Es verändert die ganze Welt. Nicht von außen, sondern von innen. Der Klang vom Sieg des Lichtes über die Dunkelheit. Der Klang vom Sieg der Hoffnung über Verzweiflung und Erschrecken hinaus. Der Klang vom Sieg der Liebe über den Tod und seine Mächte hinaus. Es ist vollbracht. Und niemals wird es anders sein. Dahinter fallen wir nicht zurück. Der Osterjubel in den Tränen der Welt. Wie ein Oberton, der entsteht und sich durch alles hindurchzieht: Es gibt Hoffnung für dich. Immer. Es gibt immer einen Weg, den du gehen kannst. Du hast mehr Möglichkeiten als du zuerst denkst.
Christ ist erstanden. Seitdem ist keine Zuversicht vergeblich, aber auch keine Träne umsonst geweint. Seitdem kann man mit der Kraft der Liebe rechnen, wo jede Romantik aufhört. Er geht mit uns durch unsere Zeit. Er nimmt uns mit, dahin wo er ist, zu Kraft, zur Liebe, zur Besonnenheit. Dies ist der Tag, den Gott gemacht hat, die Nacht ist verflattert. Ein neuer Tag bricht an. Ein neues Leben.
Der Oberton in unserem Glockenläuten. Der Oberton in den Geräuschen unserer Welt und Zeit. Der Oberton in jedem Leben. Von Gott gemacht.
Frohe Ostern über Ostern hinaus.
Pastorin Susanne Ackermann
St. Johannis Dannenberg
Montag 13. April 2020 Ostermontag