Angedacht: “Musik”

Musik weckt Bilder und Gefühle. Kennen Sie das? Sie hören ein Lied im Radio und denken sofort an den Sommer, in dem dieses Lied andauernd gespielt wurde. An das Lebensgefühl und die Menschen, mit denen Sie zusammen waren. An die Feste, auf denen Sie zu diesem Lied getanzt haben.
Ich höre die Musik, und alles in mir lächelt: glücklich und wehmütig.

Bei anderen Liedern steigen mir Tränen in die Augen. Nicht unbedingt, weil das Lied so traurig ist. Sondern weil es mich an eine traurige Situation erinnert. An einen Abschied. Ein Lied, das jemals bei einer Beerdigung gespielt wurde, klingt von da an anders als vorher. Dann klingt Traurigkeit.

Musik beeinflusst unsere Gefühle. Unbewusst, wenn wir sie im Radio hören. Oder ganz bewusst, wenn wir uns entsprechende Playlists zusammenstellen – für bestimmte Anlässe und Stimmungen.

Musik drückt unser Lebensgefühl aus. In der Melodie und in den Worten.
Wenn ich bei Traugesprächen bin, liegt manchmal das Liederbuch der evangelischen Jugend auf dem Tisch. Die Lieder aus dem Gesangbuch passen nicht immer zur Lebenswelt und zum Glauben der jüngeren Leute. Für sie braucht es andere Texte und Melodien.

Mit welchem Lied würden Sie Ihren Glauben ausdrücken? Mit einem Lied aus dem Gesangbuch, aus den Jüngeren Liedern – oder mit ganz anderer Musik?

Mein Glaubenslied handelt von Hoffnung. Gott kommt darin gar nicht vor. Aber es klingt nach Worten von Jesus: „Damit ihr Hoffnung habt, steh ich euch zur Seite. Damit ihr Hoffnung habt, teilt ihr euer Brot. Damit ihr Hoffnung habt, führ ich euch ins Weite, in die Hoffnung gegen den Tod.“

Jeanette Kantuser
Schulpastorin