CHRISTLICH-MUSLIMISCHES FORUM IN NIEDERSACHSEN

Prof. Dr. Wolfgang Reinbold, Mitarbeiter im Haus kirchlicher Dienste (HkD).
Foto: HkD/Jens Schulze

Das Christlich-muslimische Forum in Niedersachsen trifft sich einmal im Jahr und möchte den Austausch derjenigen ermöglichen, die in den Kirchen und Moscheen im Ehren- oder Hauptamt Verantwortung tragen.

In besonderer Weise wendet es sich an Kirchen- und Moscheevorstände, Mitglieder der Synoden, der muslimischen Landesverbände, der Kirchenkreis- bzw. Dekanatskonferenzen, des Katholikenrats sowie an die Dialogbeauftragten und Multiplikatorinnen in Kirche und Moschee.

Das Christlich-muslimische Forum in Niedersachsen wird von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, den Bistümern Hildesheim und Osnabrück sowie der Schura Niedersachsen, in Abstimmung mit der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen, dem Offizialatsbezirk Vechta und den anderen muslimischen Verbänden in Niedersachsen veranstaltet. Es setzt die Tradition des „Forum zur Begegnung von Christen und Muslimen in Niedersachsen“ fort, das 2003 bis 2016 vom Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers veranstaltet wurde.

Rückblick auf das 1. Christlich-muslimische Forum in Niedersachsen am 28.9.2019 in Hannover

Christen und Muslime in Niedersachsen wollen sich künftig intensiver austauschen. Das erklärten die Veranstalter des ersten „Christlich-muslimischen Forums in Niedersachsen“ am Samstag in Hannover. Zu dem Kongress waren einhundert Repräsentanten und Repräsentantinnen von Kirchen und Moscheen aus ganz Niedersachsen zusammengetroffen. Veranstalter waren die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, die Bistümer Hildesheim und Osnabrück sowie die Schura Niedersachsen.

„Es ist an der Zeit, dass wir diejenigen zusammenbringen, die in den Kirchen und Moscheen Verantwortung übernommen haben“, erklärte der Beauftragte für christlich-muslimischen Dialog im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Wolfgang Reinbold, der das neue Gesprächsformat angeregt hatte. Zwischen Kirchen- und Moscheevorständen gebe es viel zu wenige Kontakte. „Es war ein rundum gelungener Auftakt“, sagte der Vorsitzende der Schura Niedersachsen, Recep Bilgen. „In den Arbeitsgruppen wurde intensiv diskutiert, und ich freue mich, dass sich auch viele junge Muslime beteiligt haben.“

Hauptredner des Treffens war der Leiter des Fachbereichs Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat München, Andreas Renz. Er sprach über das Thema: „Interreligiöser Dialog – was ist das eigentlich?“ Renz betonte, dass interreligiöser Dialog mehr sei als das Gespräch unter Theologen oder Gemeindevorständen. „Er findet auch am Arbeitsplatz statt oder beim Einkaufen.“ Gerade diese kleinen Kontakte seien für das gesellschaftliche Miteinander von großer Bedeutung.

„Es war uns wichtig, dass wir das Forum nicht mit Beiträgen externer Experten überfrachten“, sagte die Beauftragte für den interreligiösen Dialog im Bistum Osnabrück, Katrin Großmann. „Unser Hauptziel war es, dass die Teilnehmerinnen Gelegenheit haben, sich in Arbeitsgruppen auszutauschen“.

Das zweite Christlich-muslimische Forum in Niedersachsen findet am 26. September 2020 statt. „Wir sind zuversichtlich, dass es zu einer festen Einrichtung im Terminkalender von Christen und Muslimen in Niedersachsen wird“, sagte die Referentin für den interreligiösen Dialog im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, Simone Schardt. Die Rückmeldungen aus den Arbeitsgruppen seien sehr positiv gewesen. „Wir haben vor, das Forum immer am letzten Samstag im September und an wechselnden Orten in Niedersachsen zu veranstalten“.

Das nächste Christlich-muslimische Forum in Niedersachsen findet am 26. September 2020 statt.