Entwicklungspolitisches Gespräch zum Thema ArmutsErkrankungen in Dannenberg

Armut macht krank. Und Krankheit macht arm.

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Am 16. November 2015 veranstalten der Eine Welt Laden „Die Brücke“ und der gemeinnützige Verein Nepra e.V. einen entwicklungspolitischen Abend zum Thema Armutserkrankungen. Unter anderem wird die von Lepra betroffene Autorin Evelyne Leandro sprechen und Abschnitte aus ihrem Buch „Ausgesetzt. Der Kampf mit einer längst vergessenen Krankheit“ lesen. Die Veranstaltung findet um 19:00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Dannenberg statt und wird durch Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst gefördert. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen zu kommen.

Als Armutskrankheiten werden Krankheiten bezeichnet, deren Entstehung nachgewiesenermaßen im Zusammenhang mit einem niedrigen Lebensstandard der Erkrankten steht. Zu ihnen gehören neben den uns häufiger bekannten und stark ausgebreiteten Krankheiten wie Malaria und Tuberkulose, seltenere Krankheiten wie z.B. das Dengue Fieber, verschieden Wurminfektionen und auch Lepra. Zweitere Gruppe wird auch als „Vernachlässigte Krankheiten“ bezeichnet, weil ihnen aufgrund ihrer geringeren Ausbreitung und Betroffenheit in den Industriestaaten, wenig bis keine Aufmerksamkeit gewidmet wird und nur unzureichende Forschungsgelder für ihre Bekämpfung zur Verfügung stehen.

Im Rahmen der Veranstaltung soll nicht nur auf das Thema aufmerksam und darüber aufgeklärt, sondern auch konkrete Lösungswege (auch für den Einzelnen in der entwickelten Welt) aufgezeigt und Projekte vorgestellt werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf das Thema Fairer Handel und Armutsbekämpfung gelegt. Das Einzelschicksal der gebürtigen Brasilianerin Evelyne Leandro, die 2012 in Berlin lebend mit Lepra diagnostiziert wurde, verdeutlicht wieviel näher uns das Thema betrifft, als viele vermuten.

Anschließend an den offiziellen Teil der Veranstaltung wird es Zeit für persönliche Gespräche und den Austausch mit Frau Leandro und den Veranstaltern geben.

Nepra e.V. ist ein gemeinnütziger Verein der sich für die Resozialisation leprabetroffener Menschen in Nepal, die aufgrund ihrer Erkrankung aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, einsetzt. In einem vielschichtigen Rehabilitationsprojekt in Kathmandu und weiteren kleinen Projektstandorten werden Lepra-Betroffene medizinisch versorgt und erhalten eine Ausbildung. In den Projektwerkstätten arbeiten sie unter fairen Arbeitsbedingungen Seite an Seite mit nicht-betroffenen Menschen. Neben den Werkstätten unterhält Nepra e.V. eine Schule sowie ein Altenheim. Die Produkte aus den Projektwerkstätten werden weltweit über den Fairen Handel vertrieben und bilden das finanzielle Rückgrat des Projekts.